Kraftwerk Weiher

Der alte Maschinensatz als „Schaustück“

Mit Jahresende 2004 wurde das ehemalige Kraftwerk Weiher beim Standort der Firma Thöni stillgelegt. Für Zeit des Baus (1930 bzw. 1932) war eine zweidüsige Turbine mit stehender Welle eine Besonderheit. Um dieses Stück „Telfer Geschichte“ auch für die Nachwelt zu erhalten, ist einer der beiden Generatoren samt Turbine und Zubehör als „Schaustück“ beim Standort des Kraftwerk Weiher ausgestellt. Dabei sind alle Maschinenteile von einer Glaskonstruktion umhüllt und entsprechend beleuchtet, um einen optimalen Blick in das Innere zu ermöglichen und somit auch die Funktionsweise einer Turbine bzw. eines Generators besser zu verstehen.

Aufbau und Funktionsweise Kraftwerk Weiher

Dieses Kraftwerk der GemeindeWerke Telfs gewährleistet eine auf Jahre hinaus sichere, kostengünstige und umweltfreundliche Versorgung mit elektrischem Strom aus heimischer Wasserkraft. Es erzeugt knapp 3 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Dies entspricht dem Verbrauch von rund 850 Haushalten von je 3.500 kWh jährlich. Das Kraftwerk Weiher ist eine Ökostromanlage im Sinne des Ökostromgesetzes und trägt damit maßgeblich zur CO2-Einsparung bei.

Das Einlaufbauwerk

Das Gebäude ist trinkwassertauglich ausgeführt und besteht aus einer Schieberkammer, einem Trinkwasser-Sammelbecken, einer Druckkammer und einer Kammer für die Rohrbruchklappe. Die Quellzuleitungen treten an der nordseitigen Wand in das Gebäude ein und führen dann zum Kraftwerk. Das KW Weiher kann zur Energieerzeugung sowie bei Bedarf auch als Trinkwasserquelle genutzt werden. Derzeit ist es allerdings nicht an das Telfer Trinkwassernetz angeschlossen, beliefert also nur das Stromnetz.

Der Kraftwerksbetrieb

Das Quellwasser fließt von der Schieberkammer direkt in die Druckkammer. Von dort gelangt es in die rund 2,1 km lange Druckrohrleitung. Eventuelles Überwasser – etwa bei einem Störfall – wird automatisch in den Arzberg-Klammbach ausgeleitet.

Der Dualbetrieb

Das Trinkwasserbecken und das Kraftwerksbecken werden gleichzeitig gefüllt. Dabei gelangt das Überwasser aus dem Trinkwasserbereich in die Druckkammer und kann ebenfalls zur Energieerzeugung genutzt werden.

Das Maschinenhaus

Das Wasser trifft mit einem Druck von 25 bar auf die zwei Düsen der Pelton-Turbine. Dadurch kann mit einem Generator eine maximale Leistung von 750 Kilowatt erzeugt werden. Alle wasserführenden Teile der Anlage, vom Einlauf in der Arzbergklamm bis zur Turbine, sind trinkwassertauglich ausgeführt. Daher könnte das Wasser nach der energetischen Nutzung immer noch als Trinkwasser verwendet werden.