GemeindeWerke Telfs planen Huchen-Zucht in aufgelassenem Hochbehälter

In einem stillgelegten Hochbehälter soll die vom Aussterben bedrohte Fischsorte Huchen gezüchtet werden. Damit führen wir den aufgelassenen Wasserspeicher einer sinnvollen Nutzung zu und tun zugleich etwas für die Artenvielfalt.

Die Idee entstand, weil man sich beim Tochterunternehmen der Marktgemeinde auch über Nachhaltigkeit und Energieeffizienz Gedanken macht. Man dachte über die Verwendung des brachliegenden Bauwerks nach und entwickelte daraus eine Geschäftsidee. Eigentlich handelt es sich um einen dreifachen Nutzen. Bevor überschüssiges Wasser aus dem Weiherbach einfach abfließt, sammeln wir es zukünftig im alten Hochbehälter, der immerhin 7.000 Kubikmeter fasst. Darin werden dann die begehrten Huchen ausgesetzt. Zuerst dachten wir ursprünglich auch an japanische Koi, aber die Rettung des Huchen ist wie - zuletzt bereits berichtet - vordringlich.

Der Huchen, auch Donaulachs oder Rotfisch genannt, ist ein extrem selten gewordener Speisefisch. In Österreich wurde er zum Fisch des Jahres 2012 ernannt, in Deutschland zum Fisch des Jahres 2015. Er kommt nur noch in Abschnitten der Donau und einigen ihrer Nebenflüsse sowie in rumänischen und ukrainischen Wildflüssen vor.

Die Nutzung des stillgelegten Hochbehälters ist mit unserem Bereichsleiter Emanuel Renner abgesprochen. Für Trinkwasserzwecke ist er nicht mehr geeignet, daher können wir ihn gut für das Huchen-Projekt verwenden. Um das Projekt kümmert sich Daniela Nöbauer, die privat selbst ein großes Aquarium besitzt und sich seit Jahren mit den Fischarten beschäftigt. Sie hat das Fischrettungsprojekt schon bei der Europäischen Union und beim Internationalen Fischereiverband zur Förderung eingereicht. Auch das Landwirtschaftsministerium wird informiert. Wir könnten dann sogar das mit Nährstoffen angereicherte Fischwasser den heimischen Bauern als Düngemittel anbieten. Zwecks solider Vorbereitung wird auch noch eine namhafte Limnologin beigezogen, die die biologische Struktur sowie den Stoff- und Energiehaushalt des gefüllten Hochbehälters begleitend wissenschaftlich untersucht. 

Begeistert von der GemeindeWerke-Idee zeigt sich die Telfer Gastronomenfamilie Stefan-Holzknecht. Als sie vom Huchenprojekt erfuhr, kontaktierte Juniorchefin Daniela Holzknecht umgehend die GWTelfs-Geschäftsführung. Als Genussrestaurant in Bairbach möchten wir unseren Gästen immer etwas Besonderes bieten. "Mein Vater Georg freut sich schon, als erster diesen selten gewordenen Spezialfisch in unserer Küche zuzubereiten", zeigt sich Daniela begeistert. Die Familie hat sich schon als Fix-Abnehmer für die GemeindeWerke-Huchen angemeldet.

Sogar die Art der „Ernte“ der gefragten Fisch-Delikatesse ist schon durchdacht. „Ich werde die Huchen im Hochbehälter fachmännisch bejagen“, versichert GemeindeWerke-Mitarbeiter Christoph Rieglhofer, der in Telfs als versierter Jäger bekannt ist. Er ist auch bei der Bruthauseinrichtung und der Versorgung der Setzlinge mit Rat und Tat dabei.

Foto mit GWTelfs-Mitarbeiter Christoph Rieglhofer, Trinkwasser-Teamleiter Emanuel Renner, Kreativkoch Georg Stefan mit Daniela Holzknecht und Assistentin Daniela Nöbauer mit GWTelfs-Geschäftsführer Gordon Köll.

 

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