Perfekt verbunden. Perfekt versorgt.
Private Eigenverantwortung bei Wasser und Kanal

Grundstücks- und Hauseigentümer sind selbst für Leitungen und Anschlüsse auf ihrem Privatgrund verantwortlich. Das zuständige Ministerium macht darauf mit einer Informationskampagne aufmerksam. Es wäre empfehlenswert, wenn Hausbesitzer regelmäßig nachschauen und überprüfen würden, ob ihre Wasserleitungen und Abwasserrohre noch in Ordnung sind.
Die Versorgungsunternehmen treiben einen beträchtlichen Aufwand, um die öffentlichen Leitungen in Schuss zu halten – für Trinkwasser und Abwasser. In Telfs sind das immerhin 100 Kilometer Wasserleitung und 80 Kilometer Kanal. Die Länge der privaten Leitungen dürfte in Summe nicht viel geringer sein. Doch darum kümmern sich die Eigentümer oft unzureichend oder gar nicht. Alles auf dem eigenen Grundstück fällt auch in die eigene Verantwortung. Erst ab der jeweils definierten Trennstelle übernehmen die öffentlichen Netzbetreiber wie die GemeindeWerke Telfs die laufende Erhaltung.
Wer im eigenen Haus einen Wasserrohrbruch oder eine WC-Verstopfung miterlebt hat, kann ein Lied davon singen. Dann wird einem auf unschöne Art klar, dass eine vorsorgliche Leitungsprüfung klug gewesen wäre. Prüfverfahren geben Aufschluss über den Leitungszustand. Sie erfolgen heute meistens durch eine Kamera-Befahrung zum Beispiel mit Robotern, die durch die Abwasserleitungen bewegt werden oder hochsensible Mikrofone, die Lecks in Wasserleitungen aufgrund des Geräusches orten können.
Leitungen und Rohre halten im Durchschnitt rund 50 Jahre. Planungsmängel, schlechte Bauausführung, Materialabnutzung und hohe Belastung (z.B. durch Verkehr an der Oberfläche) können zu Rohrbrüchen führen. Aber auch Verschmutzungen, das Einwachsen von Pflanzenwurzeln oder Rost verursachen Schäden. Falls ein Eingriff nötig werden sollte: Neben dem Aufgraben und Verlegen neuer Leitungen kommt in manchen Fällen die grabenlose Reparatur zur Anwendung, bei der beschädigte Rohre von innen saniert werden.
Der Klimawandel verschärft die Problematik. Leitungsverluste in Trockenperioden sind für das Gesamtsystem fatal, weil sie eine eventuelle Wasserknappheit noch verstärken. Bei den durch die Erderwärmung zunehmenden Starkregenereignissen könnte dagegen ein unangenehmer Kanalrückstau bis in die Wohnungen häufiger werden. All dem kann man mit einer vorsorglichen Prüfung der privaten Wasserleitungen und Abwasseranlagen ohne großen Aufwand begegnen.